Infos für
Imker
Generation 21 - Imkern mit Zukunft
Die Imkerei ist derzeit geprägt von ständiger Dynamik und Veränderung, sowie einer neuen Imker-Generation, der sogenannten Wissensgesellschaft. Die Vereine müssen jetzt frühzeitig auf diese neue Herausforderung antworten und zukünftig das lebenslange Lernen seiner Imker unter Nutzung unterschiedlicher Lernkonzepte fördern.
Was bedeutet moderne Imkerei?
Moderne Imkerei bedeutet:
- gemeinsam imkern
- gemeinsam lernen
- gemeinsam Probleme lösen
- sich gegenseitig unterstützen
Nur in der Gemeinschaft haben wir die Möglichkeit, vielseitig, wirtschaftlich und erfolgreich zu imkern. Viele Probleme können sofort erkannt und gelöst werden. Dazu gehört auch eine Änderung der Schulungskonzepte. Die neue Imker-Generation hat keine Zeit für "Spielereien". Wir müssen wieder lernen "einfach imkern".
Schulungs-CD "Generation 21 - Imkern mit Zukunft"
Ab sofort ist die Schulungs-CD für Betreuer und Ausbilder erhältlich.
Jetzt ist sie da, die Schulungs-CD vom Landesverband der Bayerischen Imker für die Betreuer und Ausbilder in den bayerischen Imkervereinen. Erhältlich ab September 2015 beim Bayerischen Imkertag in Aschaffenburg oder über die Geschäftsstelle des LVBI.
Die CD enthält Power-Point-Vorlagen zu verschiedenen Schulungsthemen, sowie Tipps und Informationen zur Nachwuchsausbildung. Um immer aktuell zu bleiben wird es dazu in regelmäßigen Abständen auch entsprechende Updates geben. Die CD kann über die Geschäftsstelle des Landesverbandes für 3,50 Euro bestellt werden.
Eselei kommt vor Räuberei
Imker lernen nicht aus Fehlern
Die Imker haben schon genügend Probleme. Dennoch gibt es immer wieder Kollegen, die immer noch grob fahrlässig handeln und ihr Wabenmaterial vor das Flugloch stellen, damit die Bienen den restlichen Honig aus den Waben nehmen können. Dieses Verhalten ist nicht nur gefährlich, sondern verstärkt die Räuberei am eigenen Bienenstand.
Weiterhin werden auch die umliegenden Imkerstandorte mit ihren Bienen auf solche "Futterquellen" aufmerksam gemacht. Gefährlich ist auch die Übertragung von Bienenkrankheiten u.a. auch eine Verstärkung der Faulbrut.
Es ist verboten, Wabenmaterial, Honigschleudern und sonstige Gerätschaften in den Garten oder vor das Bienenhaus zu stellen. Nach der Honigernte sind alle Gerätschaften sofort zu reinigen und Wabenmaterial ist vor Bienen verschlossen zu halten.
Verstöße können dem Veterinäramt gemeldet werden und werden mit Bußgeldern belegt.
Ablegerbildung - eine Grundsäule der modernen Imkerei
Keine Notlösung wählen
Bestandsverjüngung durch Ableger heißt die Devise einer modernen Imkerei. Dennoch wechseln immer noch Imker ihre alte Königinnen gegen neue aus. Dieses "Umweiseln" geht oft schief, d.h. am Ende fehlt die Königin oder erleidet Schaden, weil sie nicht gleich akzeptiert wurde. Besser ist es, wenn eine junge Königin ihr eigenes Völkchen aufbaut. Dies schafft eine klare Trennung zwischen Wirtschaftsvölkern mit alten Könginnen, dunklerem Wabenwerk und hohem Varroabefall und den gesunden Jungvölkern auf überwiegend jungem Bau.
Es ist ganz einfach, ein Bienenvolk zu vermehren. Das funktioniert wie bei einer Teilung von Pflanzen: Man nimmt ganz gezielt Bienen und Brutwaben auf voll entwickelten Völkern, wobei jeder neue Teil ohne Königin jüngste Brut haben muss - den Rest erledigen die Bienen fast von alleine.
Am besten hat sich ein sogenannter 5-Waben-Ableger bewährt. Dabei wird folgendes gemacht.
- eine offene Brutwaben mit Stiften
- eine geschlossene Brutwabe
- eine Futterwabe
- und zwei Leerwaben
Nach 9 Tagen haben die Bienen aus einigen Arbeiterinnenbrutzellen sogenannte Nachschaffungszellen gebaut. Sie stehen im Gegensatz zu Schwarmzellen meist mitten auf der Wabe, da junge Arbeiterinnenlarven mit Königinnenfuttersaft zu Königinnen "umprogrammiert" und aufgezogen werden.
Nach insgesamt 30 bis 40 Tagen sind die Jungvölker reif zur Erweiterung bzw. zum Umlogieren.
Thymol-Präparate von der Apothekenpflicht befreit
Ausgenommen ist Apilifevar, da hier andere Wirkstoffe noch enthalten sind.
Der Bundesrat hat in seiner Sitzung am 19.12.2014 folgendes beschlossen:" Nach Artikel 3 der Verordnung über apothekenpflichtige und freiverkäufliche Arzneimittel werden Arzneimittel mit dem Wirkstoff Thymol zur Anwendung bei Bienen aus der Apothekenpflicht entlassen." Damit können alle Produkte wie Thymovar und Apivar über den Imkerei-Bedarfshandel bezogen werden. Eine Aufnahme ins Bestandsbuch ist nicht mehr notwendig. Medikamente wie Apilifevar, die zusätzlich andere Wirkstoffe enthalten, sind von der Befreiung ausgenommen.
Liste der zugelassenen Varroabekämfungsmittel
Anmerkung: Grundsätzlich wird geraten, dass alle Eingriffe mit Medikamenten in ein Bienenvolk, in das Bestandsbuch eingetragen werden.
Ein breites Fortbildunsangebot
Überall im Land werden große Anstrengungen unternommen, durch Informationsmaterial und Fortbildungsmaßnahmen den Wissensstand der Imker anzuheben.
Hier sind zu nennen:
- das Fachzentrum Bienen an der LWG, das umfassend über die Imkerei informiert.
- für jeden Regierungsbezirk der staatliche Fachberater, zuständig für die Beratung und Schulung der Imker und Imkerinnen.
- die Imkerschulen und Lehrbienenstände, die alljährlich ein umfangreiches Schulungsprogramm anbieten.
- die Fachwarte, die in ehrenamtlichem Engagement für Vorträge und Lehrgänge eingeladen werden können.
Die staatlichen Fachberater
Unterfranken und Mittelfranken
Gerhard Müller-Engler
Oberfranken
Barbara Bartsch
Oberpfalz
Werner Zwillich
Niederbayern
Erhard Härtl
Oberbayern
Arno Bruder
Schwaben
Johann Fischer
Der Staat unterstützt die Imkerei
Der Bayerische Staat hat - teilweise mitfinanziert durch EU-Gelder - ein umfangreiches Förderprogramm aufgelegt.
- Fortbildung der Imker durch Vereine - StMELF - Förderwegweiser
- Investive Maßnahmen der Imker
- Varroosebehandlungsmittel-Einsatz - StMELF - Förderwegweiser
- Analyse physikalisch-chemischer Merkmale von Honig
- Belegstellen - StMELF - Förderwegweiser
- Bekämpfung von Bienenkrankheiten durch Bienengesundheitswarte
- Imkern auf Probe
- Imkern an Schulen
Näheres hierzu finden Sie im Förderwegweiser der Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL)