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Entstehung der Bienen

Alle drei Bienenwesen (Königin, Arbeiterin, Drohn) machen in ihrer Entwicklung mehrere Verwandlungen durch (vollständige Metamorphose). Sie umfasst die Stadien:

Ei ⇒ Larve ⇒ Puppe ⇒ Imago

Grundsätzlich sind die einzelnen Entwicklungsvorgänge bei den drei verschiedenen Bienenwesen gleich. Verschieden sind nur die Entwicklungszeiten.

Entwicklungszeiten Biene

Das Ei

Jedes mehrzellige Lebewesen kommt aus dem Ei. Die Königin produziert es in ihren umfangreichen Eierstöcken, die sich in ihrem Hinterleib befinden. Während das Ei aus dem Leib gleitet, wird es mit einem Samenfaden aus der Samenblase der Königin befruchtet.

Will die Königin ein Ei in eine frisch geputzte Zelle legen, so prüft sie zunächst deren Zustand sehr genau. Dazu steckt sie ihren Kopf ein Stück in die Zelle hinein und betastet die Zellwände mit ihren Fühlern. Dabei prüft sie auch, ob es sich um eine gewöhnliche Arbeiterinnenzelle handelt oder um eine etwas größere Drohnenzelle. Dann dreht sie sich um und steckt ihren Hinterleib in die Wabenzelle und legt das Ei auf dem Zellboden ab. Es steht, mit der Spitze angeklebt, am Boden der Zelle. Weil das Ei die Form eines winzigen Stiftchens hat, spricht der Imker vom "Bestiften" der Zelle.

Drei Tage steht das Ei so da und neigt sich langsam zur Seite. Während dieser Zeit entwickelt sich unter der Eihaut eine winzige Made mit Mund und Darm, mit Herz und Nieren, mit Atemröhren, Drüsen und Nerven.

Die Larve

Drei Tage nach der Eiablage öffnet sich schließlich die Eihaut und eine winzige Larve schlüpft heraus.

Bald wird sie mit Futtersaft der Ammenbienen versorgt. Sie schwimmt darauf in Seitenlage, die Atemöffnungen oben. Vom vierten Tag an wird auch Pollen dem Futter beigemischt. Wie im Schlaraffenland frisst die Larve und wächst dabei schnell.

Am 6. Tag füllt sie bereits den ganzen Zellboden aus (Rundmade). Nun streckt sie sich (Streckmade) der Länge nach in der Zelle. Diese Streckung vollzieht sich allerdings im Verborgenen, denn die Bienen haben die Zelle in der Zwischenzeit mit einem luftdurchlässigen Deckel verschlossen. Der Imker bezeichnet solche geschlossenen Zellen als gedeckelte Brut im Gegensatz zur offenen Brut zu Beginn der Larvenzeit.

Die Streckmade spinnt einen Kokon um sich herum und in den nächsten Tagen vollzieht sich innerhalb dieses Kokons eine neuerliche Verwandlung. Aus dem wurmartigen Gebilde der Larve wird etwas ganz Neues und Andersartiges.

Die Puppe/Nymphe

So nennt man das Entwicklungsstadium, welches beginnt, nachdem sich die Streckmade in ihrer Zelle eingesponnen hat.

In völliger Ruhe (Puppenruhe) verwandelt sich die Puppe zum fertigen Insekt. Deutlich erkennt man die Dreiteilung des späteren Tieres (Kopf - Brust - Hinterleib). Auch die Beine sind schon angedeutet. Zum Schluss färben sich die Augen dunkel und am 21. Tag (bei der Arbeiterin) häutet sich die Puppe ein letztes Mal. Die fertige Biene nagt den Kokon-Wachsdeckel durch und schlüpft heraus.

Imago - Die fertige Biene

So eine frisch geschlüpfte Biene tapst noch etwas unbeholfen über die Waben. Zunächst breitet sie ihre Flügel aus und lässt sie trocknen. Nicht lange danach beginnt sie, ihr Haarkleid zu putzen. Ein arbeitsreiches Leben nimmt seinen Anfang.

Junge Bienen erkennt der Imker an den hellen Haaren auf dem Brustteil. Durch die viele Arbeit verlieren sie sie allmählich. Alte, abgearbeitete Bienen sind vielfach kahl und schwarz glänzend.

Imkerverein Lauben bei Memmingen

"Willst du Gottes Wunder sehen, musst du zu den Bienen gehen", so lautet ein alter Spruch. Viele Menschen kennen auch die interessante Welt der Bienen kaum, sie haben den Kontakt zur Natur verloren. Wie arm wäre unsere Natur gäbe es keine Bienen. Nicht nur der gesunde und wohlschmeckende Honig würde fehlen. Die größere Bedeutung hat das Volk der Bienen für die Bestäubung der Pflanzenwelt. 80% der Obstbäume und ein Großteil der Blumen verdanken ihr Wachsen und ihre Früchte der emsigen Tätigkeit der Bienen.